Jean-Marie Kardinalstaatssekretär Villot

franz. kath. Theologe; Kardinalstaatssekretär; Generalsekretär der franz. Bischofskonferenz 1950-1960; 1965 Erzbischof von Lyon und Kardinal; enger Mitarbeiter Papst Pauls VI.

* 11. Oktober 1905 Saint-Amant-Tallende/Puy-de-Dôme

† 9. März 1979 Rom

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 18/1979

vom 23. April 1979

Wirken

Jean-Marie Villot wurde am 11. Okt. 1905 in Saint-Amant-Tallende (Puy-de-Dôme) in der Diözese von Clermont-Ferrand geboren. Er erhielt seine Erziehung bei den Maristen-Vätern und am Institut catholique in Paris. Am 19. April 1930 wurde er zum Priester geweiht und studierte dann an der päpstlichen Universität "Angelicum" in Rom kanonisches Recht und Theologie. In beiden Disziplinen hat er promoviert.

1934-39 war er Professor am Diözesan-Seminar von Clermont-Ferrand, ab 1939 Professor für Moraltheologie der katholischen Universität von Lyon. 1942 wurde er Vizerektor der katholischen Fakultät der Universität Lyon. Er war in dieser Zeit auch im Rahmen der Katholischen Aktion tätig.

1950-60 war er Generalsekretär der französischen Bischofskonferenz und erwies sich in dieser Funktion als sehr aufgeschlossen für soziale und politische Zeitfragen. Er bereitete damals Denkschriften über die Schule, die Arbeiter, den Kommunismus, über Algerien und die Dritte Welt vor. 1954 wurde er zum Titularbischof von Vinda geweiht. 1959 erfolgte seine Ernennung zum Titular-Erzbischof von Bosforo und Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge ...